Am Sonntag, den 8. Oktober 2023 ertönten um 9 Uhr die Sirenen der Mehrumer Feuerwehr, die den Startschuss der diesjährigen Herbstübung gaben.

Nach dem gemeinschaftlichen Antreten der Mehrumer Feuerwehr zusammen mit der landkreisübergreifenden Nachbarschaftsfeuerwehr Hämelerwald und der Begrüßung durch den stellvertretenden Ortsbrandmeister Marco Schulte wurde mit einer Stationsausbildung gestartet. Ziel dieser Stationsausbildung war es, zum einen die Kameradschaft untereinander zu pflegen und sich besser kennen zu lernen, und zum anderen die Fahrzeuge sowie die verschiedenen Einsatzkonzepte vorzustellen. Hintergrund dieser gemeinsamen Stationsausbildung ist, dass durch die Erneuerung der Alarmierungskonzepte die freiwillige Feuerwehr Hämelerwald nun bei Einsätzen der freiwilligen Feuerwehr Mehrum mit dem Einsatzstichwort Personenrettungen oder Großbränden zur Unterstützung ebenfalls alarmiert werden kann.
Die Ausbildung wurde in vier Stationen aufgeteilt, wobei die erste Station das Kennenlernen der Hämelerwalder Drehleiter war. Hierbei wurden zunächst die theoretischen Grundlagen erklärt, wie die Bezeichnung oder die Verwendungsarten, um anschließend das Fahrzeug zu erkunden und auszuprobieren. Da für die freiwillige Feuerwehr Mehrum ab sofort die Personenrettung mit Hilfe einer Drehleiter in Zusammenarbeit mit der Hämelerwalder Feuerwehr als Einsatzart vorkommen kann, wurde im praktischen Teil gezeigt, wie man mit Hilfe der am Drehleiterkorb befestigen Vorrichtung eine verletzte Person mit einer Trage auf dem Drehleiterkorb befestigt, um diese sicher nach unten zu transportieren. Eine weitere Variante für die Menschenrettung, die besprochen wurde, ist die Rettung mit Hilfe einer Schleifkorbtrage, die unterhalb des Korbes befestigt werden kann. Hierbei geht ein Dank an die Familie Landauer, die für diese Übungszwecke ihren Balkon zur Verfügung gestellt hat.

Bei der zweiten Station stellte die Feuerwehr Hämelerwald ihre zwei HLFs (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge) vor, die sie einmal auf die technische Hilfe und einmal auf Brände spezialisiert haben. Bei dieser Station wurde ein Ablageplatz für die technische Hilfe eingerichtet und die Seilwinde, die an dem HLF für Brände montiert ist, ausprobiert. Hierbei konnten auch alle Geräte, die unklar waren oder der Feuerwehr Mehrum nicht zur Verfügung stehen, getestet werden. Beispielsweise wurde hierbei nochmal der Stab-Fast der Firma Weber Rescue sowie die Rettungsschere S50 ausprobiert, die uns bereits bei dem im April durchgeführten Seminar für technisch-medizinische Rettung nach einem Verkehrsunfall vorgestellt wurden. Dabei wurden Erfahrungswerte ausgetauscht und auf die Wichtigkeit solcher Stabilisierungs- und Rettungstool eingegangen.

Die anderen beiden Stationen wurden von Ausbildern aus Mehrum betreut, bei denen es darum ging, das Konzept des Sicherheitstrupps zu erklären sowie um die klassische Fahrzeugkunde, damit die Kameraden aus Hämelerwald in Einsatzfällen wissen, was auf den Mehrumer Fahrzeugen verlastet ist. Bei einem Brand, zu dem die Mehrumer Feuerwehr alarmiert wird, fährt zunächst das TLF raus, auf dem sich der ersteinzusetzende Atemschutztrupp befindet. Auf dem zweiten herausfahrenden Fahrzeug, dem LF, befindet sich der Sicherheitstrupp, um schnellstmöglich einen sich in Bereitschaft befindenden Atemschutztrupp zu haben, um bei einer Notlage des vorgehenden Atemschutztrupps sofort helfen zu können. Dieser Sicherheitstrupp positioniert sich mit Hilfe eines Warndreieckes und der Blitzleuchte und richtet eine Art Ablageplatz mit Notfalltasche und Schleifkorbtrage ein, sodass diese im Notfall sofort griffbereit sind. Erkennbar ist dieser Sicherheitstrupp außerdem an den Bezügen der Atemschutzflasche, auf denen „Sicherheitstrupp Mehrum“ draufsteht. Während die eingesetzten Atemschutztrupps per Funk Lagemeldungen rausgeben, ist die Aufgabe des Sicherheitstrupps diese mitzuhören und sich Notizen sowie ein Grundriss des Raumes oder des Gebäudes zu machen.

Im Anschluss an die Stationsausbildung wurde zusammen gegrillt sowie für alle Schwindelfreien die Drehleiter bis auf eine Maximalhöhe von 30m ausprobiert.

Ab dem kommenden Jahr werden die Frühjahrs- wie auch die Herbstübungen der Feuerwehr Mehrum nicht mehr stattfinden, da das Ausbildungskonzept angepasst und somit alle zwei Monate eine Einsatzübung mit allen Kameradinnen und Kameraden gefahren wird.

Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle nochmal an die freiwillige Feuerwehr Hämelerwald, die es sich nicht hat nehmen lassen, an einem Sonntag mit 4 Fahrzeugen und voller Zugbesatzung, uns bei unserer letzten Herbstübung zu unterstützen. Außerdem möchten wir noch allen Hämelerwalder und Mehrumer Kameradinnen und Kameraden danken, die sich als Ausbilder zur Verfügung gestellt haben.